„Hey, das hier ist ein Pflanzenplanet! Auf jeden Menschen kommen weit über hundert Tonnen Pflanzenmasse.“

Bei schmuddeligem Wetter mache ich mich auf in den Pott, um mich in Hattingen mit Gartentherapeut Andreas Niepel zum Fototermin zu treffen.



Hattingen – angenehm! Im Pott weißte immer gleich was Sache ist. Das mag ich. Diese vielbesungene, schonungslose Ehrlichkeit, die man ungeschminkt um die Ohren gehauen bekommt. Berüchtigt erbarmungslos löst das Mithören mancher Anekdoten ähnliche Gefühle wie das Beiwohnen eines Auffahrunfalls aus. Unausweichlich hält man im Ruhrgebiet den verbalen Kurs … Aber, das sei an dieser Stelle mal gesagt, das, was Externe so häufig am Ruhrpott-Slang als primitiv empfinden, ist nicht etwa ein irgendwie gelagertes Unvermögen, eine zufällige verbale Entgleisung, sondern wird vom Sprecher sehr bewusst und mit viel Fingerspitzengefühl eingesetzt … als erzählerisches Stilmittel zur Belebung der Story. Ein kreativer Akt, um die Aufmerksamkeit des Zuhörers zu halten, wenn man so mag. Gelebte Zeitkunst. Immanente Weisheit … das Ganze gerne im Kontrast zu den ganz feinen, zerbrechlichen Gefühlen gesetzt – genau die richtige Fallhöhe.
… selbst ein wenig die Hosen runter zu lassen – für die Menschen im Pott kein Problem, eher ein Bedürfnis. Denn was uns zwischen Frittenbude und Stadion so klar ist und in der Sprache immer mit anklingt: Das Leben ist nicht nur geil, das ist auch mal scheiße und die anderen mit ihrem ganzen Firlefanz, die gehen auch nur kacken, um das mal mit Frank Goosen zu sagen. Kurzum: Menschen aus dem Pott zuzuhören ist einfach erfrischend.
So rannte die Redaktion mit dem Vorschlag Andreas für die Gartenpraxis zu interviewen offene Türen ein. Denn das versprach neben allerfeinster Unterhaltung jede Menge geballtes Wissen zu Fragen, die ich seit Jahren in mir trug. Wie prognostiziert war das Ganze auch echt ’ne wilde Sause und darum ging es dann nach Abgabetermin für den Print auch noch ’n bisschen weiter …
Also Leute, Trommelwirbel!, es folgt ein aus meiner Sicht echt cooler Einblick in das weite Feld der Gartentherapie, welches weit über eine Krankheitsdiagnose hinaus reicht. Durch das Interview habe ich gefühlt Stunden, Tage, ja sogar Jahre gespart. Würde mich freuen, wenn euch das Gespräch ebenfalls nach vorne bringt – und Ette hört auch mal auf mit ihrem hohen Lied auf den Ruhr-Pott-Slang. 


Lesezeit: 30 Minuten

Interview: Andreas Niepel, Anke Schmitz ∗ Textbearbeitung: Andreas Niepel ∗ Anke Schmitz ∗ Fotos: Anke Schmitz ∗ Lektorat: Dr. Malte von Szombathely


GB: Lieber Andreas, ich falle mal mit der Tür ins Haus. Für alle, die noch nie was davon gehört haben: Was ist Gartentherapie?

AN: Ha, sehr gut! Gleich zu Anfang eine passende Gelegenheit, die auswendig gelernte Definition in den Raum zu werfen. Demnach ist Gartentherapie „eine Maßnahme, bei welcher pflanzen- und gartenorientierte Aktivitäten und Erlebnisse genutzt werden, um zielgerichtet Interaktionen zwischen Mensch und Umwelt zu unterstützen und das mit dem Ziel der Förderung von Lebensqualität und der Erhaltung oder Wiederherstellung funktionaler Gesundheit“. Daran haben wir in der IGGT lange gearbeitet! Das klingt jetzt zugegeben ziemlich trocken, aber im Kern sieht man, dass es dabei immer um eine gesunde Mensch-Natur-Interaktion geht.

GB: Um das Ganze erstmal etwas historisch einzuordnen: Was waren die Ursprünge dieser Therapieform? Wann kam sie auf?

AN: Nun, die Ursprünge liegen in der psychiatrischen Reformbewegung. Entstanden ist sie vor gut 200 Jahre nahezu weltweit. Besonderen Anteil an der nachfolgenden Entwicklung haben dabei die angelsächsischen Länder gehabt, insbesondere die USA. Die Urformen der Gartentherapie waren dabei stark beschäftigungsorientiert und somit eng mit der Arbeitstherapie verbunden. Zudem wurde auch damals schon der Kontakt zur Natur, zur Schöpfung als ein Element beschrieben, welches förderlich für die Gesundung sei. Mit dem Wandel der Lebensbedingungen der Zielgruppe veränderte sich die Gartentherapie mit; ich meine damit die zunehmend natur-entzogene Lebensweise des Menschen. Daher wird diese Therapieform gerade jetzt von vielen Therapeuten, Pflegenden und Pädagogen, die diese Auswirkungen ja auch spüren, in enger Zusammenarbeit wieder einmal neu erfunden. Rückblickend könnte man sagen, dass sich zurzeit der Fokus von der aktiven Beschäftigung hin zum reinen Schöpfungs- oder Naturkontakt verschiebt.

GB: Die Bewertung „natur-entzogen“ trifft vermutlich nicht nur auf die Patienten zu, wenn ich dich richtig verstehe?

AN: Für uns in der Gartentherapie stehen natürlich zunächst einmal unsere direkten Patienten und Klienten im Fokus. Aber du hast Recht, wir können hier von einer gesamtgesellschaftlichen Entwicklung sprechen. Und nicht umsonst hört man ja von so manchem privaten Gartennutzer, dass der Garten für ihn „wie eine Therapie“ sei, auch wenn das sachlich erst einmal ein problematischer Ausdruck ist. Aber wenn wir den Bogen von der Therapie zur Gesundheitsförderung schlagen, dann wird die Zielgruppe für die potentiell positiven Folgen des Gärtnerns natürlich entsprechend größer.

GB: Wohin hat sich die Gartentherapie in den letzten Jahren entwickelt? Du sprachst davon, dass diese wieder einmal neu erfunden wird.

AN: Je klarer wir den Naturentzug nicht nur als etwas sehen, das unschön oder der Heilung nicht förderlich ist, sondern diesen sogar als eine direkte Ursache für Störungen ausmachen, desto mehr wandelt sich auch die Gartentherapie von einer Art Sahnehäubchen auf einem Gesamttherapiekonzept zu einer basalen Notwendigkeit. Oder auch: Wenn wir den Menschen nicht nur als ein biologisch-physisches, als ein psychisches und soziales Wesen sehen, mit entsprechenden Erkrankungen und dem entsprechendem Bedarf an Physio-, Psycho- und Sozialttherapien, sondern diesen auch als ein empfindliches und naturbezogenes Wesen mit entsprechenden ökologischen Erkrankungen betrachten, dann müssen wir auch anerkennen, dass es einen Bedarf an ökologischen Therapien gibt. Wir sprechen hier mittlerweile von einem ganzen Areal von Therapien, die hier wirksam werden: tiergestützte Therapie, Wildnistherapie und so weiter, die gerne auch unter der Bezeichnung GREEN CARE zusammengefasst werden. Die Gartentherapie und die Bedeutung des Gartens emanzipiert sich dementsprechend, reiht sich neu ein und findet eine eigene Rolle.

GB: Das lässt mich gerade an die philosophische Sichtweise denken, dass der Mensch gleichzeitig sowohl Teil der Natur als auch alles andere, aber nicht nur Natur ist (Danke Markus an dieser Stelle!) Aus Sicht der Gartentherapie wird der Mensch also eindeutig als Teil der Natur verstanden?

AN: Ich denke, wir sind uns einig, dass der Mensch natürlich ein Naturwesen ist. Aber er hat sich auch zu einem Kulturwesen entwickelt. Dieser Prozess ist nicht so viel anders, als ihn ein jeder Mensch in seiner Lebensentwicklung erlebt. Jedes Menschenbaby, welches ja jedwede Wahrnehmung im Grunde nur direkt an sich selbst erlebt, sich also viel stärker im Zentrum der Welt empfindet, muss lernen, dass beispielsweise eben dieses komische Gewichtsgefühl am Arm und dieses Temperaturempfinden der eigenen Haut von etwas herkommt, was außerhalb von ihm selbst vorhanden ist. Es lernt, dass es existent ist, was letztlich ja „ausgesetzt“ sein bedeutet. Dieser Entwicklungsprozess des Individuums spiegelt sich im großen kulturellen Entwicklungsprozess wider, bei dem der Naturmensch sich zwar zunächst als Bestandteil, dann aber eben auch als ausgesetzt in der Natur fühlt. Wir wissen aus der Entwicklungspsychologie, dass das Individuum bei diesem Prozess der Trennung sogenannte Übergangsobjekte nutzt. Wenn wir für einen Moment davon ausgehen, dass Gärten, die ja ebenfalls ein Natur-Kultur-Zwitterwesen sind, eine dementsprechende wichtige Objektfunktion für die Menschheit an sich einnehmen, dann könnten wir hier auch eine Erklärung dafür finden, warum Gärten so bedeutsam in der Kulturentwicklung des Menschen sind.

GB: Was ist der Garten aus Sicht der Gartentherapie denn genau?

AN: Gut, lass mich dafür zunächst mal kurz diese eher theoretische Sicht auf den Garten verlassen. Denn grundsätzlich wirkt der Garten auf drei verschiedenen Ebenen. Er ist zunächst einmal Therapieraum, was sich zugegebenermaßen schlimm funktional anhört. Er ist dabei ein Ort, der – insofern er passend zum Therapiekonzept gestaltet wurde – ausgezeichnet geeignet ist, um unterschiedlichste Therapien durchzuführen. Er ist also im besten Sinne ein Nutzgarten. Weiter dient der Garten aber auch als Werkzeugkasten für die Therapie. Hierbei sind in erste Linie die Pflanzen als Instrumente für den Therapeuten von Bedeutung. Je nachdem was ich mit einem Patienten oder Klienten tun möchte, bediene ich mich dann gezielt an Früchten, Blüten oder Blättern, aber auch an anderen Materialien, wie Erde oder Steinen. Letztlich besteht dieser Werkzeugkasten zudem aus diversen Bewegungs- und Handlungsvorgaben, wie dem Säen oder dem Ernten. Es geht dabei um ein „doing in the garden“, wie die Amerikaner es so schön einfach ausdrücken. Und drittens kann der Garten durchaus selbst das Therapiemedium sein. Er hat, wie gerade ja angerissen, seine ureigene Wirkung auf den Menschen, der sich in ihm bewegt. Es geht also auch um ein „being in the garden“, denn auch das kennen wir ja alle, dass ein Raum Auswirkung auf das Erleben hat. Wer das nicht so direkt nachempfinden kann, darf sich gerne mal als Gedankenspiel kurz an einen sogenannten „Angstort“ hindenken: dunkle Unterführungen, schlimm nachhallende Parkhäuser mit unübersichtlichen Ecken … und man kann bei dieser Vorstellung mal seine körperlichen Reaktionen beobachten. Solche Wirkungsweisen funktioniert natürlich auch in den Wohlfühlbereich hinein. Es gilt also, gezielt mit dem Garten so etwas wie „Gesund-Orte“ zu erschaffen. Für die ersten beiden Ebenen ist es notwendig, sich intensiv mit Erkrankungen, Störungen und den diversen Therapieansätzen zu beschäftigen, wohingegen die dritte Ebene eher einfordert, dass man sich tatsächlich ganz grundsätzlich mit dem Menschen, seiner Beziehung zu Natur, Pflanzen und Gärten, sowie der Entstehung und dem Wachsen von Gesundheit befasst. Der Gärtner wird zum Menschengärtner.

GB: Welche Aspekte kann Garten ansprechen, sodass er sich heilsam auf das menschliche Wohlbefinden auswirkt?

AN: Okay, die Frage ist also anders gestellt, welche Bedingungen dafür sorgen können, dass wir nachweislich das Wohlempfinden steigern oder auch wie besagter Menschengärtner nicht nur Pflanzen, sondern auch die Gesundheit des Menschen wachsen lassen kann. Natürlich könnte ich jetzt hier einfach gebetsmühlenartig das Mantra vom „Grünen, das gut tut“ hinunter beten, aber in der Welt der Therapie und Gesundheitsförderung kommt man so nicht wirklich weiter. Wenn man sich aber die diversen vorhandenen Ansätze, Theorien und Studien anschaut, kann man diese Ergebnisse gut mit sieben Begriffen bündeln, die sich mit dem Schlagwort „POSITIV“ gut merken lassen. Dieses P-O-S-I-T-I-V beschreibt dabei folgende Notwendigkeiten: Es gilt (P)ositive Emotionen zu erleben, beispielsweise durch Genuss oder Belohnung, eine (O)ekologische Einbindung des Menschen zu erhalten, wobei wir dann doch irgendwie beim „Grün tut gut“ sind. Wichtig ist weiter die (S)oziale Integration und dass wir unsere (I)dentität und Selbstwert in einem positiven Zusammenhang sehen. Das T steht für (T)onusregulierung, also dem Verhältnis von Bewegung und Entspannung, I für (I)ntention, die Themen Antrieb und Sinnfindung und einer der wichtigsten Punkte ist schließlich das V, womit (V)erstehbarkeit gemeint ist. Entsprechend dieser gut wissenschaftlich belegten Ansätze habe ich gemeinsam mit einer Kollegin sogar eine eigene Therapieform entwickelt, die sogenannte POSITIVe Basistherapie. In diesem Kontext ist der Garten als therapeutischer Ort und Medium nahezu unverzichtbar.

GB: Wie wirken sich diese POSITIV-Aspekte auf die Gestaltung eines Gartenraums aus?

AN: Nehmen wir einfach mal nur den letzten Buchstaben, das „V“, also die Verstehbarkeit. Die Psychologie spricht hier auch von Nachvollzug oder Kontrolle und weiß, dass wir real Schaden nehmen, wenn dieses Grundbedürfnis angegriffen wird, sodass sogar bestimmte Hirnregionen atrophieren. Viele Erkrankungen wie Psychosen oder auch Demenz tun dieses sowieso schon nachweislich. „Was soll ich hier, was mache ich hier … ich will aber doch nach Hause“ und so weiter, dieses sind die Gedankengänge, die viele Patienten umtreibt. Man versteht die Welt nicht mehr und fühlt sich diesen einerseits nicht kontrollierbaren und auch nicht berechenbaren Wirrungen der Umgebung schutzlos ausgeliefert. Und sind wir mal ehrlich, so manche Behandlungsumgebung sorgt auch nicht gerade dafür, dass wir uns sicher fühlen. Und ein derartig erlebter Kontrollverlust, das wissen wir aus zahlreichen Untersuchungen, ist natürlich nicht nur der Therapie undienlich, nein, er schädigt ganz direkt das Hirn, schädigt den Menschen. Und wenn wir uns die Ausrichtung von Medizin und Therapie anschauen, dann gilt doch wohl immer noch, dass der erste Grundsatz „Schade nicht“ heißt. Wir benötigen also unbedingt eine dementsprechende therapeutische Gegenintervention. Wenn der speziell gestaltete Garten hier einen solchen Gegenpol darstellen soll, dann geht es darum, eine direkte Lesbarkeit herzustellen, für schnelle Vertrautheit und damit für Sicherheit zu sorgen. Dieses hat natürlich viele Auswirkungen, beispielsweise auf die Grundform, aber auch auf unmittelbar erkennbare Ziele oder die Verwendung vertrauter Objekte und Pflanzen in einem solchen therapeutischen Garten.

GB: Das heißt in dem Fall eine klare Formgebung der Beete, Übersichtlichkeit und ein nicht allzu exotisches Pflanzensortiment?

AN: Exakt! Aber man muss dabei aufpassen, dass man tatsächlich entsprechend grundsätzlich an die Sache heran geht. Ein Beispiel: Eine Grundform, die dieses realisiert ist die „liegende Acht“ und einige der ersten Gärten speziell für Menschen mit Demenz, bei denen dieser Nachvollzug ja eminent wichtig ist, hatten auch diese Form. Aber irgendwann wurde aus dieser einen, möglichen Form so etwas wie ein Muster und nicht wenige glauben nun, diese Gärten MÜSSTEN diese Form haben, was Quatsch ist. Es gibt noch etliche andere gut geeignete Formen, man denke nur an das klassische Achsenkreuz. Ähnlich ist es bei den Pflanzen. Es kann nicht darum gehen nun Positiv- und Negativlisten auswendig zu lernen und dann abzuarbeiten. Man muss sich immer sehr genau fragen: „Was will ich in diesem speziellen Garten erreichen, wie ist die Welt und die Situation dieser besonderen Nutzer, wie ist der therapeutische Ansatz und welche Pflanzen können dabei dienlich sein?“
Daher ist meine Hoffnung, dass die erwähnten Menschengärtner eben nicht nur eine Reihe von Mustern und Listen kennen, sondern dass sie durch Wissen um die Situation ihrer Zielgruppe ein Stück weit auch in deren Schuhen stehen können. Und das muss dann eben auch nicht den totalen Verzicht auf diese oder jene Pflanze bedeuten. Nein, auch die Forderung nach besserer Weiterbildung der Planer heißt eben nicht, dass es nicht o.k. wäre, den eigenen Kopf zu benutzen. Im Gegenteil.

Gärten nehmen eine Vermittlerrolle ein, sind eine Art Übergangsobjekt zur Natur und in diesem Sinne Bausteine einer gesellschaftlichen Gesundheit.

GB: Apropos Sortiment. Welche Rolle übernehmen die Pflanzen generell?

AN:Erst einmal ist es gut, überhaupt mit Pflanzen zu arbeiten! Hey, das hier ist ein Pflanzenplanet! Tausend Milliarden Tonnen Pflanzenmasse auf dem Festland stehen beispielsweise nur zwei Milliarden Tonnen Tiere gegenüber. Auf jeden Menschen kommen weit über hundert Tonnen Pflanzenmasse. Das ist die Natur, in der wir entstanden, deren Teil wir sind und in der wir uns entwickelt haben. Und dann schauen wir uns doch mal so manche Gesundheitseinrichtung an. Hier von Naturentzug zu sprechen, gar von einem Natur-Deficite-Syndrom, wie die Amerikaner es tun, ist wirklich naheliegend, womit im Übrigen eine erste ökologische Erkrankung genannt wäre. Es geht also erst mal um Quantität, das Thema der Qualität ist dann noch einmal ein ganz anderes.

GB: Wenn es erst mal ein Quantitätsproblem ist, warum macht Garten im Therapiekontext dennoch mehr Sinn als eine Naturlandschaft?

AN: Und schon sind wir wieder bei der zuvor erwähnten Tatsache, dass besagte Menschengärtner sich tatsächlich sehr gerne mit dem Beziehungsmuster Garten, Pflanzen, Natur und Mensch befassen. Denn in diesem Beziehungsmuster sind Gärten ja mehr als nur eine Art Mini- oder gar Ersatz-Natur. Ich hatte zuvor ja schon von den notwendigen Übergangsobjekten gesprochen und davon, wie bedeutsam diese für eine gesunde Entwicklung des Menschenwesens sind. Und so findet sich der Garten als eine Art Naturvermittler übergreifend in beinahe jeder Kulturgeschichte wieder. Man denke nur an „Und Gott der Herr pflanzte gen Osten einen Garten und setzte den Menschen darin, dass er ihn pflege und bewahre“ und das Urbild vom Paradies. Gärten machen mit der Natur zweierlei. Erstens sortieren sie, gewichten neu und schaffen Ordnung in der Natur, bilden so aus der chaotischen Natur eine auf den Menschen bezogene, nachvollziehbare Natur. Da verwundert es auch nicht, dass bei entsprechenden Studien die Betrachtung von Gärten tatsächlich bessere Entspannungswerte ergaben, als wilde Natur. Gärten machen ein „Being in Nature“ für den Menschen erträglicher. Und zweitens weist uns der Garten eine Rolle zu. Hier ist der Mensch in der systemischen Beziehung zur Natur nicht nur außen stehender Beobachter, sondern aktiv eingebunden. Er kann pflegen und bewahren, im besten Fall die Auswirkung seines Handelns direkt erleben und er kann diese Natur auch mit eigenen Potentialen wie Harmonie und Ausgewogenheit versehen. Zusammenfassend nehmen Gärten also eine Vermittlerrolle ein, sind eine Art Übergangsobjekt zur Natur und in diesem Sinne Bausteine einer gesellschaftlichen Gesundheit. Und in der Gartentherapie versuchen wir, diesen Aspekt zu individualisieren.

GB: Du sprachst gerade von Pflanzenlisten, die du zum Teil kritisch siehst. Inwieweit spielen in deiner Arbeit Pflanzenkenntnisse eine Rolle? Oder verlässt man sich eher auf persönlich empfundene oder alt bewährte Allrounder?

AN:Es ist nicht so, dass ich Pflanzenlisten grundsätzlich verpöne. Wir haben beispielsweise in der IGGT mit der Datenbank GarThePedia ein hervorragendes Werkzeug entwickelt, wo man auf Basis zuvor eingegebener gartentherapeutischer Ziele tatsächlich auch eine entsprechende Auswahl von geeigneten Pflanzen erhält, mitsamt deren Verwendungszweck. Dabei profitieren wir natürlich von den vielen niedergeschriebenen Vorerfahrungen der Gartentherapeuten und Gartentherapeutinnen. Ich wende mich nur gegen Automatismen, wie: “Gib mir Lavendel, Tomaten und dieses und jenes, dazu ein Hochbeet und einen Barfußweg und fertig ist der Therapiegarten“. Ich nehme ja auch nicht ein paar Kubikmeter Kies, schütte die in einen Vorgarten, setze eine Misaki Gartenlampe dazu, pflanze einen Schlitzahorn, um dann zu behaupten, ich hätte da einen japanischen Garten erschaffen. Macht doch keiner …? Oder? Nun bei Therapiegärten sieht man ein solches Vorgehen tatsächlich leider noch zu häufig. Was wir brauchen, ist zweifelsohne eine große Pflanzenkenntnis und viel gärtnerischen Sachverstand. Aber diesen muss man mit einem therapeutischen Verständnis und einer therapeutischen Vorgehensweise zusammenbringen. Grün und Weiß sind quasi im Dialog.

GB: Auf unsere Bahnfahrt nach Heilbronn erzähltest du, dass auch mal Anfragen aus dem Ausland an dich herangetragen werden – in dem Fall ein Garten für traumatisierten Frauen und Kindern im Nord-Irak. Da musst du dich ja tatsächlich nicht nur in eine neue Kultur und ihre Gewohnheiten einarbeiten, sondern auch in ein komplett neues Pflanzensortiment. Wie gehst du da vor?

AN: Es stimmt. In dem Fall bin ich kein Experte. Das ist aber auch eine grundsätzliche Frage: Kann ein Mann der Experte für einen Garten für Frauen sein? Kann ein Erwachsener der Experte für einen Garten von Kindern sein? Aber auch: Kann ein Gartenplaner der Experte für den Garten von Familie Müller sein? Letztlich müssen wir immer davon ausgehen, dass unsere Partner diese Experten ihrer selbst sind und die Lösung in sich tragen. Daher bestehe ich bei allen derartigen Planungen auch immer auf ein Mitwirken beispielsweise einer Arbeitsgruppe. Mein Beitrag ist es dabei, eher als Wegweiser zu fungieren und der Weg ist bei gartentherapeutischen Projekten, ob Weiterbildung, Konzept oder Gartenerstellung, oftmals tatsächlich jener der Therapie. Erst einmal gemeinsam das tun, was man gern als Anamnese bezeichnet: Womit haben wir es zu tun, wie ist die Geschichte, was ist passiert, wie ist die momentane Situation, welche Ressourcen liegen vor usw. Dann geht es darum, auf dieser Basis Ziele zu beschreiben: Was will ich und was kann ich erreichen, um dann als Drittes die Maßnahmen zu planen. D. h., wie und mit welchen Mitteln möchte ich es erreichen? Bis zu dieser Stelle bewegen wir uns hauptsächlich auf therapeutischem Terrain. Erst jetzt kommen eigentlich der Garten und die Pflanzen ins Spiel, nämlich bei dem Gedanken, was für Strukturen man denn für die gerade erarbeiteten Maßnahmen benötigt. Ist dieses beispielsweise ein Acker oder doch nur ein kleines Beet, benötigt es freie offene Flächen oder geschützte Räume? Zusammengefasst: Auch schwierige Projekte – und da ist es fast egal, ob sie nun Menschen im Ausland oder in absoluten Krisensituationen betreffen – kann man tatsächlich gut begleiten, solange man sich eben nicht als der allwissende Experte empfindet, sondern einmal mehr als etwas wie der gute Gärtner, der weiß, welche Bedingungen zum Gedeihen notwendig sind und diese dann auch schaffen kann. Ein Therapiegartenprojekt und ein Gartentherapiekonzept werden dann gut und passend, wenn sie auf den Vorstellungen, Wünschen und Erfahrungen der Partner wachsen.

GB: In welchem Zusammenhang bzw. in welchen Einrichtungen kann ein Therapiegarten Sinn machen?

AN:Im Grunde haben wir ja schon zwei Notwendigkeiten angesprochen. Zuerst die Situationen, die vom Kontrollverlust geprägt sind. Demenz, psychische Erkrankungen oder das gerade erwähnte Erleben von Gefangenschaft und Folter waren hier zwei Stichpunkte. Zuvor waren wir beim Naturentzug, sprich bei geschlossenen Situationen, vom Strafvollzug bis zur Situation bettlägeriger Menschen. Spinnt man diesen Faden weiter und gehen wir zurück zum Thema der POSITIV-Liste, dann kann man deine Frage beantworten, indem man sie Punkt für Punkt durchgeht. Ist beispielsweise das Bedürfnis nach sozialer Integration durch die Erkrankung oder die Behandlungssituation eingeschränkt und kann der Garten hier sinnvoll eingesetzt werden? Wie sieht es aus mit dem Selbstwerterleben, dem Sinnempfinden, Bewegung und Entspannung? Und dies gilt nicht zuletzt bei der ganz basalen Feststellung, nämlich der Notwendigkeit des Erlebens positiver Emotionen gerade in einer Krankeitssituation. Warum ist das so?
Lass mich dazu mal einen kleinen Schritt zurückgehen. Wenn ich gefragt werde, was die herausragende Eigenschaft eines Gärtners sei, dann sage ich gerne, dass er in der Lage ist, die Bedingungen zu schaffen, die notwendig sind, dass eine Pflanze wachsen kann. Ab da vertraut er den ureigenen Fähigkeiten der Pflanze, dieses auch zu tun.  Und nicht ohne Grund habe ich vorhin dieses „ Wachsen lassen“ auch im Zusammenhang mit dem Menschen und der POSITIV-Liste benutzt. Denn auch die herausragende Fähigkeit eines Therapeuten ist es, dafür zu sorgen, dass Bedingungen herrschen, dass ein Mensch wachsen kann. Und in Bezug auf die Bedingungen die für derartige Wieder- oder Neuaufbauten notwendig sind, haben wir in den letzten 40 Jahren ungemein viel gelernt. Wir wissen mittlerweile, dass für Neubahnungen im Gehirn, die ja Grundlage für Lernen und damit für Therapie sind, gerade diese positiven Emotionen, wie Genuss und Belohnung, zur Aktivierung des Dopaminsystems grundlegend sind. Ein Kollege von mir hat daher einmal postuliert, dass gute Therapie nicht nur Spaß machen darf, sondern machen muss – und schon sind wir wieder beim Potential des Gartens.

GB: Macht der Garten im Zusammenhang mit Schule und gesunder Entwicklung von Kindern dann nicht ebenfalls Sinn?

AN:Natürlich. Wenn wir unsere Hirne verändern, wir dort also neue Verbindungen herstellen wollen, das ist ja Lernen, dann braucht es dafür im Grunde die gleichen Bedingungen, die ich zuvor für die psychische Gesundheit erwähnt habe – mit einer besonderen Betonung auf die Belohnung. Und wenn ich noch einmal darauf zurückkomme, dass der Mensch eben ein Natur- und Kulturwesen ist, dann erscheint es nur logisch, dass dieses auch die Umgebungen beschreibt, welche die Evolution für seine gesunde Entwicklung vorgesehen hat oder die er sich selbst dafür geschaffen hat.

GB: Also ein Hoch auf den Waldkindergarten! Heißt das vereinfacht, dass der Naturraum generell und der Garten im Krankheitsfall ideale Orte sind, damit unser Gehirn stressfrei geformt werden kann – fasse ich das richtig zusammen?

AN: Ich stolpere da jetzt irgendwie erst einmal über das generell … Denn zunächst einmal wäre es wohl zu simpel zu sagen: „Schickt alle Kinder in den Wald” oder “Patienten in den Garten”, dann wird alles gut. Tatsächlich kommt es schon darauf an, dass man hier in der richtigen Weise dosiert und heranführt. Wenn man durchaus sagen kann, dass ein Naturentzug negative Folgen hat, so lässt es sich vielleicht eben nicht einfach umdrehen, sodass jeglicher Naturkontakt gleich heilt. Ich vermute aber mal, dass du da gar nicht darauf hinaus willst.

GB: Ich meine, ob Naturraum nicht der ideale Ort ist, um gerade motorische und soziale Fähigkeiten optimal auszubauen …

AN: Auf jeden Fall – es ist ja letztlich eine Art „Back to the Roots“. Machen wir uns nichts vor: Unser Körperbau, unsere Organe und auch unser Sozialverhalten – all das ist natürlich evolutionär noch immer für den Urmenschen gemacht. Und unsere Bewegungs-, Verdauungs- und vielleicht auch sozialen Probleme kommen zum Teil auch daher, dass unser tägliches Verhalten nicht mit dieser Urausstattung zusammenpasst. Zu wenig Bewegung, zu viel Ernährung und gleichzeitig zu viel anonyme Sozialkontakte, also quasi mit Menschen, die nicht zu unserem Stamm gehören, zu wenig innige Beziehungen. Wir lernen im Laufe unseres Lebens natürlich damit umzugehen, aber wir starten erst mal mit der Urausstattung. Ach ja, damit zum Thema Waldkindergarten: Na klar finde ich das toll. Aber ich erlebe die aber, wo sie existieren, oft als eine extreme Ausnahmelösung. Also, entweder der Kindergarten hat Räumlichkeiten innen und einen Spielplatz außen oder er liegt durchgehend ohne Schutz draußen. Vielleicht wäre es erst einmal schön, wenn auch der Kindergarten überhaupt erst einmal wieder ganz generell ein Kinder-GARTEN wird. Also kein Entweder-Oder, sondern ein behutsames Überall von mehr Natur und von Garten.

GB: An Waldorfschulen zum Beispiel gibt es ja das Fach Gartenbau und auch für Therapieeinrichtungen stellt sich für mich diese Frage. Kann der Lernerfolg, der im Garten gemacht wird, mit in den Klassenraum und andere Therapiekonzepte genommen werden? Genauer: Inwieweit bzw. in welcher Form fließt der Input aus dem Garten in den restlichen Alltag ein?

AN: Ich bin mir sicher, dass die Erfahrungen im Garten große Auswirkungen auf die Ausprägungen des Menschen haben. Und damit meine ich nicht nur im Verhältnis zu seiner Umwelt, sondern auch in seinem Verhältnis zu sich selbst. Lass mich ein Beispiel nennen: Spätfröste, Hagelschlag, Schnecken, kurzum Misserfolge. All das gehört zum Garten eben auch dazu und wir lernen dabei den Umgang damit. Ich habe ja vorhin schon von der Notwendigkeit gesprochen, die Welt zu verstehen. Und dieses Verstehen ist eben etwas ganz anderes, als etwas immer nach seinem Willen zu erleben und zu kontrollieren. Ein solches Anerkennen von äußeren Einflüssen, es für sich anzunehmen, das ist etwas höchst Pädagogisches und es fördert sicher nachhaltig die Fähigkeit im späteren Leben mit Krisen umzugehen. In der Therapie würde man von „Coping“ sprechen, in der Pädagogik kennen wir den Begriff der Resilienz und ich glaube, dass frühe Gartenerfahrungen hier sehr dienlich sein können.

GB: Du sagtest, Genuss und Belohnung seien Teil der psychische Grundbedürfnisse; bleiben diese aus, erkrankt der Mensch. Ich denke da natürlich sofort an den Trend, wieder selbst Gemüse und Obst (Essbare Stadt Andernach z. B.) anzubauen. Auf gesellschaftlicher Ebene gedacht und mit deiner therapeutischen Erfahrung: Was lässt diesen Trend eine Renaissance erleben? Was spielt da vielleicht – außer Genuss und Belohnung – mit rein?

AN: Das ist gut, dass Du jetzt den Bogen zum „Nicht-Patienten“ geschlagen hast, denn, vielleicht wurde das deutlich, bei der Verbindung von Garten und Therapie gilt unser Augenmerk tatsächlich weniger auf dem gestörten oder behindertem Anteil eines Patienten, als seinem gesunden Anteil. Der Satz „auch ein Patient ist nur ein Mensch“ gilt und auch wenn es natürlich so einfach nicht geht, können wir das Ganze ja mal umdrehen und fragen, wo erlebt der „Normalgesundemensch“ seinen gestörten Anteil und wie reagiert er darauf. Natürlich ist hierbei das Thema der Belohnung extrem wichtig. In einer zunehmend arbeitsteiligen Welt, in der ein jeder nur noch einen Teilabschnitt eines Produktes begleitet, wird es schwierig, aus dem Ergebnis seines eigenen Tuns psychischen Gewinn zu ziehen. Auf so etwas wie einen Tisch stolz zu sein, wenn ich selber nur an der Entwicklung einer bestimmten Schraube beteiligt war, ist schwer und etwas anderes, als einen selbst gesäten, gepflegten und geernteten Salatkopf zu verspeisen. Und, um mal das hohe Lied des Salatkopfes zu singen, es kommt noch besser! Du hast in deiner Frage das Thema „essbare Stadt“ erwähnt: Gerade in diesen Situationen erleben wir ja, dass es nicht nur um das Eigene geht. Da wird über den Gartenzaun hinweg verschenkt und getauscht, das Produkt also als soziales Werkzeug eingesetzt. Und wie zuvor beschrieben: Selbst wenn die Schnecken diesen Salatkopf zuvor klein geraspelt haben, dann ist das etwas anderes, als wenn ich plötzlich erfahre, dass meine Firma die Produktion des besagten Tisches eingestellt hat. Denn das mit den Schnecken kann ich verstehen und nachvollziehen, kann es als höhere Gewalt erklären und lerne dabei sogar so etwas, wie Schicksal anzunehmen. Ganz zu Anfang habe ich von dem modernen naturentzogenen Lebensbedingungen gesprochen und dazu gehört mein Anteil am besagten Küchentisch. Ja, ich glaube der von dir angesprochene Trend zum Gärtnern, und da ist es egal ob in der Therapie oder nicht, ist als Ausgleich auf die diversen Angriffe auf unsere Grundbedürfnisse zu sehen.

GB: Was mich irgendwie umgehauen hat, als ich davon hörte, war das Steppen-Experiment. Um herauszufinden welcher Landschaftstyp den Menschen tatsächlich am stärksten entspannt, ließ man diese mit entsprechenden Messgeräten verschiedene Landschaften betrachten. Die Ergebnisse ergaben eindeutig, dass bis heute die “Savanne” am wenigsten Stress verursacht. Bei Kindern waren bei diesem “Savannenexperiment” die Ergebnisse ja sogar noch prägnanter. Jetzt sind derzeit Staudengärten modern, insbesondere mit dem Label “Dutch Wave” oder aber “Präriegarten” versehen. Beiden Stilen ist gemein, dass große Flächen mit Stauden und Gräsern im Kontrast zu Hecken oder aber Großstauden und Gehölzen gesetzt werden. Das erinnert mich an die Synthese aus eurem Therapiegarten in Hattingen mit Weitsicht, die durch einen Heckenriegel Halt bekommt, oder aber auch an das gerade beschriebene Steppenmodell. Ich frage mich also: Leben wir Therapiegarten, ohne dass wir es mitbekommen? Glaubst du, die Präriegärten begeistern aufgrund ihrer entspannenden Wirkung? Haben wir es hier vielleicht sogar mit Epigenetik zu tun? Können wir vielleicht gar nicht anders, als diese „schön“ zu finden?

AN: Die Frage, jenseits der Savannentheorie und der Präriegärten, ist ja, ob wir uns mit unseren Gärten vielleicht so oder so unbewusst unser eigenes Natur- Therapeutikum erstellen. Hört man auf das, was Gartennutzer so als Antrieb für ihr Gärtnern nennen, und du kennst es sicher: „Die Seele baumeln lassen“, „mein Ausgleich für den Alltag“, oder „da kann ich abschalten“, dann liegt das ja nahe. Nun, tatsächlich stellen Gärten ja immer eine Art Idealwelt dar, ein kleines selbstgemachtes Paradies. Und so haben beispielsweise Wüstenvölker sich diesen Garten Eden ja gern mit überall sprudelndem Wasser oder auch Menschen in besonders unsicheren Zeiten ihn sich als Schutzraum, beispielsweise als inneres Burggärtlein, vorgestellt und auch gestaltet. Da kann man sich ja auch mal fragen, welches die Idealvorstellung des heutigen gestressten Stadtbewohners ist. Und da verwundert es nicht, dass dabei sehr gerne Orte gewählt und gestaltet werden, die mal mit asiatischer, klarer Ordnung und Ruhe oder dann auch mit wieder neu erlebter Gemeinschaft, wie auch mit romantischen Landlebenbildern, ein persönliches Paradies darstellen. Ja, wir leben wohl tatsächlich, wie du so schön gesagt hast, in unseren Gärten mittlerweile auch unseren eigenen Therapiegarten. 

GB: Also unterbewusst stelle ich mir das so vor, dass der Garten für mich ein seelisches Gleichgewicht, quasi eine Heilwirkung auslöst?

AN: Gleichgewicht ist ein gutes Wort, auch Ausgleich würde passen. Ja, ich glaube schon, dass wir dort, wo wir unseren Lebensraum selber gestalten – und der Garten ist ja zu einem Musterbeispiel geworden, nachdem ihm der Zwang zur Selbstversorgung genommen wurde –  dass wir da uns bewusst oder unbewusst ein Gegenmodell schaffen, eine Art Utopie, was ja so viel wie Nicht-Ort, also „noch nicht mit Bedeutung belegter Ort“ bedeutet. Sofern man uns lässt oder wir uns selber lassen und nicht nur irgendeinem Idealbild aus irgendeiner Gartenzeitschrift hinterherlaufen, können wir dann hier eine für uns und unser Gleichgewicht notwendige Bedeutung hinterlassen: Faulenzen oder aktiv Bewegen, Verantwortung übernehmen oder abgeben, sinnliche Anregung oder strukturierte Ruhe, eben das was wir gerade so brauchen.    

GB: Man sagt ja, wenn man einen Hammer in der Hand hält, sieht alles aus wie ein Nagel. Kannst du einen Privatgarten überhaupt noch betreten, ohne eine Psychogramm des Planers zu erstellen?

AN: Erwischt! Klar macht man das von Zeit zu Zeit. Und du musst zugeben, dass so mancher Kies-Schotter-Vorgarten den Gedanken, was für eine kranke Seele da denn wieder am Werke war, durchaus erlaubt. Aber was das Therapeutendasein eben auch ausmacht, ist neben der Beobachtung des Gegenübers, dass wir immer auch uns fragen: “Was macht das mit mir“? Du weißt schon, wenn ich einen Patienten beobachte, der sich in meinen Augen nicht normal verhält, dann gilt ja immer zuerst die Frage, was denn gerade die Norm ist, ob die Norm überhaupt gut ist und wieso denn mir das als nicht dieser Norm entsprechend auffällt, mich vielleicht sogar stört. Und wer in dem Sinne sein Therapeutendasein ernst nimmt, der scheut sich vor Diagnosen, der befindet im besten Falle ohne zu verurteilen … außer bei so manchen Schottergärten 😉

GB: Komm Andreas, wir spielen was! Du weißt ja vielleicht, dass ich voll auf Gartengeschichte stehe. Machen wir einen mentalen Spaziergang, eine Phantasiereise … wir landen in Versailles und schauen über das Parterre, die Wasserbassins. Das Gelände reicht bis zum Horizont. Links und rechts grenzen die uneinsichtigen Bosketts an. Du bist jetzt aber nicht der Sonnenkönig, sondern Andreas, Gartentherapeut. Für was für einen Menschen wurde dieser Garten angelegt? Psychogramm bitte!

AN:O. K., hört sich witzig an. Klar, natürlich fallen mir auf Anhieb Begrifflichkeiten ein, wie ausgeprägter Narzissmus, Kontrollbedürfnis, Machtstreben und so weiter …, aber dann muss ich mir doch wohl erst einmal meine eigenen Prinzipien vornehmen. Also zunächst die Frage, wieso es diese Reaktionen bei MIR auslöst und jetzt fürchte ich, wird die Antwort doch etwas länger. Denn natürlich muss ich für eine vernünftige Betrachtung erst einmal den Nutzer in seinem Kontext sehen. Und das ist nicht so einfach. Ludwig war ja schon besonders. Auf der einen Seite sehr selbstbewusst, wie es so heißt sehr sportlich, aber auch intelligent und galant, er war nahezu ständig von ihn anhimmelnden Menschen umgeben, Frauen sowieso und war auch körperlich von großer Statur. Andererseits war er zeitlebens krank, Ihm wurden nacheinander alle mehr und mehr verfaulende Zähne gezogen, er hatte Würmer und bekam wohl tatsächlich wöchentlich einen Einlauf. Und des Weiteren muss man die Gartenkultur dieser Zeit einbeziehen und es nicht nur aus jetziger Sicht betrachten. Wenn ich vorhin gesagt habe, dass Gärten wichtige Übergangsobjekte zwischen Mensch und Natur sind, dann bedeutet dies ja auch, dass sie dazu dienen, das eigene Naturverständnis darzustellen oder mehr noch eine Art „menschliche Idealnatur“ der realen Natur entgegenzusetzen. Für diesen Barockgarten und seine Zeit hieße das: Im Gegensatz zu einer chaotischen und unsicheren Zeit mit Kriegen, Krankheiten und marodierenden Warlords existiert nun eine klare, feste Ordnung und damit auch Rechtssicherheit. Dieser feste Rahmen sorgt dafür, dass nun auch die feine Kunst, das höfische Wesen meinetwegen, aufleben kann. Und diese Weltsicht mit dem Hang zu Ruhe und Ordnung ist ja nicht ganz aus der Welt, oder? Da sind natürlich die Grundzüge von Versailles schon auch aus der damaligen Sicht eine Idealwelt. Und wenn ich mich nun so vorbereitet als Gartentherapeut Andreas einerseits gedanklich in die Schuhe von Ludwig stelle, und andererseits mal versuche, positiv ressourcenorientiert zu schauen, dann sehe ich da jemanden, dem es zunächst wichtig ist, wie er von außen betrachtet wird. Ich meine, ein Garten ist nun einmal die öffentlichste Darstellungsform. Dabei bedeutet eine solche Einpassung ins Umfeld natürlich nicht, dass Ludwig sich irgendwie beschränken muss, warum auch, seine Rolle ist ja klar – aber er will durchaus schon als sehr positiv, nicht nur als mächtig, sondern auch als feingeistig und gebildet wahrgenommen werden. Reine Macht könnte er auch über Trutzburgen und Millitärpräsenz demonstrieren. Aber nein, er empfindet sich auch als ein höchst kreatives Wesen und das soll man auch sehen. Hat er nicht sogar persönlich einen Führer für diesen Garten geschrieben, der vorschreibt, wie man zu gehen hat?

GB: In der Tat!

AN: Neben dieser sozialen Aufgabe erfüllt der Garten aber auch eine individuelle. Natürlich benötigt auch Ludwig, wie ein jeder Mensch, so etwas wie Wohlempfinden, einen angenehmen  Ort – man denke nur an die Einläufe – und neben seinen regelmäßigen Mätressen könnte auch dieser Garten etwas sein, was ihm eine Art von Ablenkung, ja auch ein gewisses Lustempfinden bereitet.
Und als Drittes, um auf den Anfang zurückzukommen, ist dieser Nutzer natürlich einer, dem das Gefühl von Kontrolle extrem wichtig ist. Da ist er, wie beschrieben, erst einmal Kind seiner Zeit. Aber es geht auch um die beschriebene Kontrolle über das Bild, was andere von ihm haben, ja und dann vielleicht auch um die über sich selbst. Ich meine, bei der körperlichen Situation mit ständig neu ausbrechenden Gesundheitskatastrophen ist es nachvollziehbar, sich zumindest in einer nachvollziehbaren klaren geordneten Umwelt bewegen zu wollen, die auf keinen Fall weitere plötzliche Überraschungen parat hat.   

GB: Nächste Runde: Landschaftsgarten. Zeit der Aufklärung. Du, gerne in der Garderobe Alexander von Humboldts, machst dich auf den Weg und entfernst dich in suggerierte Natur. Das Schloss, von dem du losgegangen bist, verschwindet auf deinem schmalen Weg ziemlich schnell aus deinem Rücken und somit aus deiner Wahrnehmung. Sowieso kannst du meist nur bis zur nächsten Biegung sehen. Mit jedem Schritt ein kleines bisschen mehr, bis sich durch immer größer werdende Lücken zwischen der Bepflanzung über deine linke Schulter nach und nach Wasser zeigt. Und dann liegt er da! Mit einem Mal hast du eine großartige Aussicht auf den See, auf dem gegenüberliegenden Ufer siehst du einen Tempel. Du hättest wohl auch die Möglichkeit, die Aussicht von einer Bank aus zu genießen, aber du gehst weiter. Sukzessive schließt sich der Ausblick auf das Gewässer, du gehst auf deinem uneinsichtigen Weg in den immer dunkler werdenden Wald … Andreas, du bist wieder dran!

AN: Schönes Spiel. Also: wem mag dieser Garten gehören? Fange ich mal mit dem Mensch-Naturverhältnis an. Die Beziehung zur Natur ist hier natürlich schon deutlich ausgeprägter als beim Beispiel vorhin. Sie ist nicht das bedrohliche Chaos, dem eine menschliche Ordnung – man kann auch sagen ein Korsett – entgegengesetzt werden muss, aber ihr wird auch nicht die komplette Freiheit gewährt. Auch sie muss sich den menschlichen Wünschen und Bedürfnissen unterordnen. So gibt es nie die totale Überraschung, sondern Dinge wie der See kündigen sich an. Auch die Wegeführung bietet zwar keinen kompletten Durchblick, aber mit dem Gehen öffnet sich dieser Blick zumindest langsam. Ich glaube, auch wenn ich weitergehe, ich werde nirgendwo einen Moment erleben, wo ich „plötzlich“ auf etwas stoße.

GB: Grundlegend gibt es das schon im Landschaftsgarten. Entweder langsam auf, langsam zu, oder eben das Wagnis, erst ganz zu und plötzlich weit auf …

AN:Okay, aber grundsätzlich ist es ein Garten, der dazu auffordert, nicht nur passiv zu betrachten, sondern aktiv zu gehen, sich die Orte zu erarbeiten. Es geht demnach dem Nutzer auch darum, ein aktiver Teil in diesem System zu sein, wobei er schon die Fäden zieht. Das Thema der gefühlten Sicherheit scheint also auch für diesen Nutzer bedeutsam zu sein. Die Natur um ihn herum wird von ihm zwar bewundert, aber er wählt dabei sehr gezielt einige besondere Momente aus und modifiziert diese gemäß seines Wahrnehmungshorizonts. Kommt mir ein wenig vor, wie: “Ich habe ja nichts gegen Wildnis, aber …“ Ich hoffe, dass dies nicht auch ansonsten seine Einstellung ist …

GB:  (lacht) … final der Präriegarten, den du vor dir siehst. Nach den beiden Gärten zuvor liegt die Betonung wohl eher auf dem Wilden, Horizontalen. Im Hintergrund meinetwegen eine Hecke …

AN: Ich bin mir sogar fast sicher, dass da eine Hecke ist – auf jeden Fall irgendeine Art von Linie, die Halt gibt. Denn Sicherheit und Lesbarkeit von Natureindrücken, das prägt nicht nur Ludwig oder den unbekannten Adligen von gerade, das ist ein Urbedürfnis. Somit könnte ich mir auch vorstellen, dass in der wilden Prärie doch irgendein Rhythmus zu erkennen ist. Dennoch: Das Mensch-Natur-Verhältnis dieses Nutzers ist sicher wieder ein Anderes. Während bei Ludwig ja eher die Natur ungeordnet, schlecht, vielleicht auch meinetwegen sündig war und der Mensch die Aufgabe zur Sortierung und Bändigung hat, scheint es hier umgekehrt zu sein: Die Wildheit der Natur wird als Ideal, als „heile Welt“ gesehen und der Mensch möge sich doch bitte möglichst heraushalten – ich sehe nämlich auch keine erschließende Wege oder ähnliches in diesem Garten und ich komme mir ein wenig vor wie zuvor auf der Terrasse von Versailles, nämlich als Betrachter und Bewunderer. Die Hecke, wie gesagt, ich bin mir sicher, dass da eine ist, gibt dabei Ordnung, aber durch ihre Begrenzung auch Schutz – sprich: Der Gartenbesitzer zeigt, dass er durchaus Teil dieser Schöpfung ist, dass er der Gute ist, er diese Wildnis schützt. Und überhaupt kommt mir vieles von meinem Treffen mit Ludwig bekannt vor. Auch hier will sich möglicherweise jemand nach außen darstellen und zwar eben auch auf möglichst gute Art und Weise. Ich bin modern, ich kenne den Trend der Zeit und ich bin natürlich umweltbewusst. Und auch hier kann ich mir gut vorstellen, dass diese Wildnis ein ziemlicher Ausgleich und ein ziemliches Gegenmodell zu seiner sonstigen Umwelt ist, wo diese Person möglicherweise ständig Verantwortung übernehmen muss und diese hier zu einem Teil abgeben kann. Einfach nur schauen, nichts organisieren zu müssen, dabei aber sich dennoch als positiv erleben, das ist doch nicht so schlecht, oder?
O. K., diese Spielchen haben wirklich Spaß gemacht, aber natürlich sind das alles reine Spekulationen. Allerdings stimmt es auf der Basis der Gartentherapie, dass man einen Garten eigentlich nie ohne seinen Nutzer betrachten kann, dass man Garten und Mensch einfach nicht trennen kann.

GB: Jetzt sind wir ja munter durch die Zeit gesprungen. Diese Wirkungsweisen kann man aber schon als arttypisch bezeichnen, oder? D. h. diese Wahrnehmung ist charakteristisch für die Spezies Mensch und hat in dieser Form bereits vor 100, 1.000 bzw. 10.000 Jahren funktioniert?

AN: Ich glaube, ein besonderer Punkt war jener der Sesshaftwerdung, also, wie du sagst: seit gut 10.000 Jahren. Damit haben wir unser Verhältnis zur Natur geändert, wurden von einem mitbewegten Objekt zu einem bewegenden Subjekt, wurden zu einem Gegenüber der Natur. Diese Trennung brachte ja auch nicht ohne Grund die Gartenkultur hervor, eben das Übergangsobjekt. Es ist schon unglaublich, dass der Mensch wohl für nichts so viel Aufwand betrieben hat, als dafür, Gärten anzulegen – und ich spreche hier nicht von Landwirtschaft, sondern von solchen Schöpfungen wie eben Versailles. Offenbar brauchen wir die Gärten als Gesellschaft, um unsere Natur-Kultur-Identität darzustellen. Und ich als Gartentherapeut glaube, dass sich das auch auf individuelle Ebene herunterbrechen lässt.

GB: Tatsächlich frage ich mich – vielleicht kannst du mir eine Antwort darauf geben – ob nicht jede Generation ihre eigenen Bilder mit sich herumträgt? So sah das Umland in den 50/60er-Jahren noch anders aus als in den 80er/90er-Jahren; Garten wird bei den meisten Menschen erst ab der Lebensmitte zum Thema und vielleicht ist darum die Gartenszene so wenig generationenübergreifend? Hast du dazu eine Sichtweise?

AN: Warum bei Vielen das Interesse am Gärtnern erst später entsteht, weiß ich auch nicht. Die New York Times hat mal geschrieben, die gärtnerische Pubertät beginne mit 40 … Ich war im letzten Jahr mit meinem Vater in Schlesien in dem Dorf, aus dem er stammt, und mir wurde in den Gesprächen noch einmal deutlich, dass die Welt seines Vaters bis hin zu seinem Ur-Ur-Ur-Urgroßvater fast immer die gleiche war – da gab es gar nicht so viele Veränderungen im alltäglichen Leben. Aber seine Welt als Kind hat mit der Welt meiner Kinder nahezu nichts mehr gemein. Was für eine rasante Entwicklung. Und das hat zweifelsohne auch Auswirkungen auf die zuvor schon einige Male angesprochenen Natur-Kultur-Mensch-Verhältnisse. In einer heterogenen Gesellschaft muss dieses damit zwangsläufig auch zu parallel unterschiedlichen Gartenbilder führen. Ein „zeitgenössischer Garten“ sollte also weitaus vielfältiger und offener sein und kann als eine Art erhaltenswertes Museumsstück im Sinne von Landlust, aber auch als herkömmliche Kleingartensiedlung nur scheitern. Und das finde ich spannend: Zu beobachten, vielleicht auch mit zu gestalten, wie ein solch langsames, geduldiges, Stück für Stück wachsendes Ding wie der Garten einer solchen Herausforderung gerecht wird. Das Ansinnen der Gartentherapie, diesen Garten als bedeutsam für die Gesundheit zu sehen, ist dabei sicher ein wichtiger Mosaikstein.

GB: Finale, Andreas! Was macht den Garten zu einem Teil des Menschen und zwar so sehr, dass er letzten Endes Bindeglied werden kann zwischen dem „gesunden“ und „kranken“ Menschen?

AN:Eine schöne Frage, unter der ich gerne das ein oder andere zusammenfassen kann. Ein jeder Mensch besitzt einen gestörten Anteil. Jeder! Bei dem einen ist es Karies oder Laktoseintoleranz, Kopfschmerz oder eine Schürfwunde, der Hang zu Schottergärten oder meinetwegen auch ein Maß an Vergesslichkeit … oder eben auch eine Lähmung, eine Depression oder eine Herzinsuffizienz. Aber jeder Mensch besitzt auch einen gesunden Anteil. Jeder! Es gibt Therapien, deren Hauptaugenmerk ist die Verringerung des gestörten Anteils, andere wie eben die Gartentherapie versuchen dagegen, den gesunden Anteil zu fördern. Letztlich braucht es immer beides.
Die Tatsache, dass wir den Garten zumeist nutzen, um eben auch bei schwer erkrankten Menschen den gesunden Anteil zu betonen – sei es dadurch, Rosen riechen und genießen zu können, sei es, um Erinnerungen an Erdbeeren zu haben, sei es, um ein Samenkorn zu säen oder eine Erbse zu pflücken – schafft eine Verbindung zum „gesünderen“ Gegenüber. Das ist bei anderen therapeutischen Medien, die ähnlich vorgehen, vergleichbar, man denke an Musik zum Beipiel. Wenn man so will, können wir einem an Demenz erkrankten Menschen beispielsweise, oder jenen mit Lähmung, Depression, denjenigen am sozialen Rand der Gesellschaft oder einem zu uns aus einem komplett anderen Kulturkreis Geflüchteten eine Menge absprechen. Aber man kann auch schauen und suchen, was positiv da ist und was uns miteinander verbindet. Dazu gehört zweifelsohne neben Musik und Kunst eben auch der Garten.

GB: … was für ein Schlusswort. Dankeschön Andreas! Auf bald 🙂